Das obere Valle del Lys: Unverfälschte Walser-Küche mit weit zurückreichenden Wurzeln

Gaby, Gressoney-La-Trinité, Gressoney-Saint-Jean, Issime

Besichtigungsregeln
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*Wie:*im Auto.
*Empfohlene Dauer:*ein Tag.
Beste Jahreszeit: das ganze Jahr über.
Länge: etwa 34 km.

Eine Entdeckungsreise mit atemberaubender Naturschönheit und geschichtsträchtigen Orten auf den Spuren der ländlichen Arme-Leute-Küche, bei der die spärlichen Nahrungsmittel-Ressourcen der Berge klug eingesetzt werden.

Bei der Ankunft im Gebirgsland “Walser – Alta valle del Lys” vom freundlichen Issime, das in ein grünes Becken geschmiegt daliegt und mit der schönen Pfarrkirche San Giacomo und ihrer prachtvollen Freskenfassade glänzt, bis zum heimeligen Gaby mit ursprünglichen Wäldern und charakteristischen Zeugnissen ländlicher Architektur werden die Besucher mit unberührten Panoramen willkommen geheißen. Der Gaumen wird mit dem milden Toma di Gressoney (in der Walsersprache: Kesch) erfreut, einem exzellenten halbfetten Käse, der direkt auf der Alm hergestellt wird, ebenso wie der Fontina und der Fromadzo, die der ganze Stolz der Käseproduktion im Aostatal sind.
Weiter geht es nach Gressoney-Saint-Jean (Greschòney Zer Chilchu), den Hauptort des Tals, der für sein “Belle Époque”-Flair bekannt ist. Hier gibt es nämlich prächtige Landhäuser im ekklektischen Stil und im Jugendstil, welche die savoyischen Adeligen am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbauen ließen. Hoch darüber “thront” das fabelhafte Castel Savoia, die Sommerresidenz von Königin Margarethe, der Gemahlin des italienischen Königs Umberto I. von Savoyen. Beachtenswert ist auch die Villa Margherita, in der heute die Gemeindeverwaltung untergebracht ist.
Im oberen Valle del Lys herrscht eine ganz eigene Atmosphäre. Hier spürt man den Hauch vergangener Zeiten und merkt, wie die Traditionen von der Bevölkerung auf weise und hartnäckige Art erhalten werden. Das Gleiche gilt für Gressoney-La-Trinité (Greschòney Drifaltigkeit), einen beschaulicheren Ort am Fuße des Monte Rosa mit pittoresken Walserbauten, die nach germanischer Art fein säuberlich über die Landschaft verstreut daliegen.
Man erhält Einblick in die Geschichte und Kultur der Walser, die zwischen Ende des 12. und Beginn des 13. Jahrhunderts aus der deutschsprachigen Schweiz kamen und sich in den Tälern des Aostatals und des Piemonts niederließen.
Neben den sonstigen lokalen Traditionen spiegelt auch die Küche den germanischen Einfluss wider, sowohl was die Bezeichnungen der Speisen als auch ihre Zubereitung betrifft. Neben den klassischen Suppen mit Brot, Kartoffeln, Reis und Lauch sollte man auf alle Fälle zwei Gerichte probieren: die Chnéfflene, kleine Teigklößchen (Mehl, Wasser, Milch, Eier), die in Wasser gekocht und mit Fondue, Sahne und Speck oder geschmorten Zwiebeln serviert werden, und die Chnolle, Klößchen aus Mais- und Weizenmehl, in Schweinsbrühe gekocht und mit Wurst angerichtet. In *Issime*kann man auch Fesillsüppu ordern, eine reichhaltige Suppe mit Reis, Borlotti-Bohnen und Toma-Käse. Erwähnenswert sind auch die süßen Verlockungen, die an Festtagen wie Weihnachten, Silvester, Karneval und anderen lokalen oder familiären Feiern zubereitet werden: die Kanistri aus Issime (in Gressoney Kanostrelle genannt): köstliche hauchdünne und knusprige Waffeln, die Chüjini (Krapfen), die Chiechene, in Issime Rissili genannt (ähnlich wie das Karnevalsgebäck “Chiacchiere” oder “Bugie”), die Héersiene (herzförmige Waffeln), die Hòckiené (in Fett gebackene Krapfen), die Pòmpernòsslené (dünne Teigvierecke mit Grappa, in Fett gebacken) und die Schenkeléné (in Zigarrenform gerollte dünne Waffeln). Ein guter roter Glühwein mit Gewürzen, der hier Rochtio heißt, spendet an langen kalten Winterabenden Trost und Wärme.

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