Comba d'Orein

Bionaz


Routenbeschreibung

Der Gletscher von Orein Sud, der sich nun größtenteils in den Schatten der Becca des Lacs (3470 m) und der Gran Becca Blanchen (3680 m) zurückgezogen hat, zwischen die weite Senke des Colle della Sassa liegt, hat ein spektakuläres Amphitheater von Moränen geschaffen. Der deutliche Farbunterschied zwischen der rechten und der linken Moräne ist durch den Umstand bedingt, dass die Gletscherwirkung direkt an einer tektonischen Kontaktstelle der beiden verschiedenen geologischen Einheiten von Valpelline und von Arolla erfolgt ist.

Die Moränen, ein auf das Savoyische zurückgehender Begriff, der “Hügel” bedeutet, sind das Ergebnis der Ablagerung von erodiertem Geröllmaterial, das von Gletschern mit getragen wird. Sie werden an den Gletscherrändern abgelagert und an ihrer Bildung ist sowohl Geröll vom Gletscherboden, als auch von den Hängen beteiligt. Die Abmessungen dieser Anhäufungen hängen von der Verweildauer des Gletschers und von der Menge an Geröll abhängig, die durchkommt. Besonders die seitlichen Moränen sind das Ergebnis von Material, das entlang des Eisflusses abrutscht und herunter rollt. Sie weisen bei der Ausbreitung, also beim Wachsen des Gletschers, ein konvexes Profil auf.
Wenn die Anhäufungen, wie es beim Gletscher Orein Sud der Fall ist, sowohl Seiten- als auch Endmoränen ausbilden, bilden sich echte Moränen-Amphitheater. Diese Moränengruppe ist vermutlich das Ergebnis des Gletscherwachstums in der Kleinen Eiszeit (KE), eines Zeitraums klimatischer Abkühlung, die ungefähr zwischen 1550 und 1850 geherrscht hatte. In diesem Zusammenhang steht auch das Vorhandensein des Orein-Sees auf 2456 m, eines typischen seichten Sees zwischen Moränen, der sich im Inneren der Moränengrupe dadurch gebildet hat, dass auf dem undurchlässigen Boden, der größtenteils aus Lehm und glazialen Tonerden besteht, Wasser rückgestaut wurde. Im Fall des Moränen-Amphitheaters des Orein Sud-Gletschers weisen die beiden Seitenmoränen eine verschiedene Färbung auf, weil die Gletschereinwirkung gerade an einer tektonischen Kontaktstelle zwischen zwei verschiedenen geologischen Einheiten (Valpelline und Arolla) erfolgt ist. Die rechte Moräne ist aus Ablagerungen von blättrigem Glimmerschiefer gebildet, die von den Kinzigiten (graphithaltigen Gneisen mit vielen Granateinschlüssen) der Serie von Valpelline abstammen. Sie weist eine rötliche Färbung auf, die sich klar von der hellgrauen Farbe der linken Moräne unterscheidet, welche dagegen aus den Milonit- und zermahlenen Gneisablagerungen der Serie von Arolla gebildet ist.

Anreise

Von der SS 26 biegt man auf die SS 27 ab, die man bis Variney fährt, dann auf die SR 28 von Bionaz. Auf dieser folgt man den Hinweisschildern zum Damm von Place Moulin. Wenn man das Ende der Asphaltstraße erreicht hat, lässt man das Auto auf dem großen Parkplatz stehen. Von hier geht es zu Fuß weiter, wobei man den Angaben im “Wegverlauf” zur geologischen Sehenswürdigkeit folgt.

TECHNISCHE HINWEISE
Höhen: 2000 m - 2460 m
Gesamtdauer der Besichtigung: ein Tag
Empfohlene Jahreszeit: April - Oktober
Gehzeit: 2 Stunden 30 Minuten

Wegverlauf

Wenn man am Damm angelangt ist, geht man den Güterweg entlang des Dammes weiter bis man links (nach etwa 200 m) das Hinweisschild zur Berghütte Collon erreicht. Hier steigt man auf diesem Pfad dann wieder bergan, der stufenweise zum See von Place Moulin hoch führt. Alternativ dazu kann man auch auf dem Güterweg bis zur Berghütte Prarayer (2005 m) weiter gehen und dort auf den Wanderweg Nr. 8 einbiegen. Nachdem man die sanfte Talstufe überwunden hat, kommt man zu einer ersten Alm auf 2161 m und bald danach zur Alm La Garda (2211m), wo ein weites, flaches Tal beginnt, ein typisches glaziales Trogtal. Weiter oben kommt man an zwei große Geröllkegeln vorbei, die an ihrer Basis vom Bergbach eingeschnitten sind. Ein kleines Stück weiter kann man schon die Moränenkreise des Orein Sud-Gletschers sehen, die das Tal absperren. Von hier aus muss man, um zum Aussichtspunkt zu gelangen, von dem aus man einen vollen Blick über das Moränen-Amphitheater und den Orein-See (2456 m) hat, den Bergbach überqueren (es wäre günstig, einen Steg zu bauen) und sich auf die rechte Bachseite begeben. Wenn man am Fuß der Moräne angelangt ist, steigt man in wenigen Minuten die Grashänge rechts vom Abfluss des kleinen Sees hinauf bis zum mittleren Abschnitt des Moränenrückens (vorderer Bogen).

Aufstiegsoption: von den letzten Hütten der Alm La Garda aus nicht die Brücke überqueren, sondern auf der rechten Bachseite bleiben. Man folgt einem kaum erkennbaren Pfad bis zur Basis der Moränengruppe und steigt dann wie oben beschrieben die Grashänge hinauf.

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