Ländliche Architektur und Völkerkunde im unteren Matterhorn-Tal

Antey-Saint-André, Chamois, La Magdeleine, Torgnon

Besichtigungsregeln
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Wie: mit dem Auto, zu Fuß oder mit der Seilbahn.
Empfohlene Dauer: zwei Tage.
Beste Jahreszeit: das ganze Jahr über.
Länge: ca. 20 km.

Eine „Entdeckungsreise“ zu den alten, im traditionellen Alpenstil errichteten Dörfern, den Mühlen von La Magdeleine, dem Völkerkundemuseum von Torgnon und dem Örtchen Chamois, das nur mit der Seilbahn oder aber mit einem gemütlichen Spaziergang von La Magdeleine zu erreichen ist.

Unsere Reise beginnt in Antey-Saint-André, der ersten Ortschaft des Tals, von wo aus man einen spektakulären Blick auf das Matterhorn genießt.
Von Frühling bis Herbst sind vom Ortsteil Grand Moulin aus die Überreste des Mittelalterlichen Aquädukts (14. Jahrhundert) sichtbar, dessen massive Bögen sich an den Berg schmiegen. Heute werden diese imposanten Bauwerke aufgrund ihres hohen Alters als „rus morts“ oder „rus du pan perdu“ bezeichnet. Ausgangspunkt ist der Platz A. Rolando neben dem Tourismusbüro. Von hier aus folgen wir dem Wanderweg Nr. 105, der uns über einen Höhenunterschied von 175 Metern in rund 30 Minuten ans Ziel führt.
In Antey kann man auch ein kleines Völkerkundemuseum besuchen, das im Erdgeschoss des Hauses „Engaz“ eingerichtet wurde. Hier befand sich einst die Richterschaft des Valtournenche, heute ist in dem Haus die Gemeindebibliothek untergebracht.
In Antey-Saint-André beginnen 2 Straßen: Die eine führt nach Torgnon, auf der rechten Seite des Wasserlaufs, und die andere auf der linken Seite nach La Magdeleine.
Die Gemeinde Torgnon setzt sich aus 22 kleinen Fraktionen zusammen, die sich über eine weitläufige und sonnige Moränenebene verteilen. Von hier hat man einen herrlichen Blick über das Tal und die umliegenden Berge. Einen Besuch wert ist das Völkerkundemuseum Petit-Monde, das sich in der Fraktion Triatel befindet. Lage, Architektur und Geschichte machen das Musée Petit-Monde zu einem besonders interessanten Kulturgut für das gesamte Aostatals: ein als Reihenhaus angeordneter Rascard, als solches einzigartig im Tal, sowie ein Grandze (Heuboden) und ein Grenier (Kornhaus), die zwischen 1462 und 1700 errichtet wurden und die man restauriert und durch eine originalgetreue Einrichtung aufgewertet hat, zeugen heute von einer Vergangenheit, die Gefahr läuft, vergessen zu werden. Bei einem Besuch der Sammlungen in den zahlreichen Tsé und Tzambron (Innenräume) kann man in das Leben der Bewohner hier eintauchen. Ein hartes Leben, dessen langsamer Rhythmus von der Feldarbeit bestimmt wurde. Die Besichtigung endet mit einem Besuch in der Mühle, die in unmittelbarer Nähe am Bach Petit Monde liegt.
Um den Ort, das Museumsgelände und die umliegende Natur voll genießen zu können, empfiehlt es sich, zu Fuß zum Museum zu spazieren und sich die herrliche Aussicht über Torgnon, das Valtournenche und das Matterhorn zu gönnen. Ein schöner Spaziergang, der für alle geeignet ist. Das Museum ist über dieselbe enge und asphaltierte Straße (ca. 1,8 km), auf der viele Fußgänger unterwegs sind, auch mit dem Auto zu erreichen.
Erwähnenswert ist auch die Pfarrkirche, die bereits aus dem Jahr 1413 belegt ist. Das aktuelle Bauwerk im neugotischen Stil hingegen geht auf das Jahr 1868 zurück. Auf der rechten Seite erhebt sich der Glockenturm, der 1773 im romanischen Stil errichtet wurde. Er weist einen Eingang mit Segmentbogen und einen zweistöckigen Turmraum mit zweibogigen Fenstern auf. Auf der Südseite kann man eine Sonnenuhr erkennen.
Im Hauptschiff der Kirche hingegen kann man das große Triumphkreuz aus dem 16. Jahrhundert bestaunen, das gewiss zu den eindrucksvollsten Kunstwerken der Region zählt: Mit seiner ausdrucksstarken Dramatik scheint es der deutschen Tradition zu entstammen, da die Skulptur all das vermittelt, was die wichtigsten deutschen Maler des frühen 16. Jahrhunderts auf ihrer Suche nach Ausdruckskraft erarbeitet haben.
La Magdeleine ist ein ruhiger Ferienort, der sich aus fünf kleinen, unweit voneinander angeordneten Dörfern zusammensetzt. Interessant ist der charakteristische Mühlenweg, der acht kürzlich restaurierte Mühlen verbindet, die alle an demselben Wasserlauf liegen. Diese alten Mühlen (einige davon sind noch funktionstüchtig und zeigen Gegenständen sowie Fotos aus ihrer Vergangenheit) wurden zum Mahlen der verschiedenen Getreidesorten (Gerste, Hafer, Weizen, Roggen) verwendet, die einst üppig an den sonnigen Hängen dieser Ortschaft wuchsen. Kurz danach erreicht man die Fraktion Buisson. Hier befindet sich die Talstation jener Seilbahn, die das Tal mit Chamois (1815 m) verbindet. Dieses traditionelle Dorf mit Holzhäusern gilt als einzige italienische Gemeinde, die nicht mit dem Auto erreichbar ist. Wer nach Chamois will, muss entweder die moderne Seilbahn benutzen oder den Weg zu Fuß zurücklegen. Der Wanderweg, der den Ort mit der Gemeinde La Magdeleine verbindet, ist für alle geeignet und rund 11 km (hin und zurück) lang.

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