Flora
Ein wahrer Reichtum, Frucht der biologischen Vielfalt und des Umweltschutzes

Die Vegetation im Aostatal rühmt sich rund 2.000 unterschiedlicher Spezies (der 5.600 katalogisierten Arten der gesamten italienischen Flora).
Die Hügellandschaften bis zu einer Höhe von 800 m beherbergen neben den Obstbäumen und Weinreben auch Eichen- und Kastanienwälder. Längs der Dora Baltea entdeckt man neben den Röhrichten auch Erlen, Pappeln und Weiden.
Die Vegetation der Bäume - Laubbäume in den niederen Gebieten - entwickelt sich stufenweise und setzt sich je nach Höhenlage aus Mischwäldern aus Birken und Bergahorn und aus Nadelbäumen zusammen; darunter, bis zu einer Höhe von 2000 m, die seltene und einzigartige Zirbelkiefer mit ihren langen Nadeln, die in Bündelchen von jeweils 5 Nadeln zusammengefasst sind. Unter den Nadelbäumen bestehen zudem die Berg- und Waldkiefer, die Weißtanne mit ihren kegelförmigen Wipfeln und der weißgrauen Rinde, und die Rottanne mit ihren hängenden Wipfeln. Die höchste Baumart ist die Lärche, die sich im Herbst in ihrem charakteristischen golbgelben Farbton zeigt. Die im Regionalpark des Mont Avic weit verbreitetste Baumart ist die Bergkiefer.
Einzigartige botanische Schätze, die dich aus wundervollen Bergblumen zusammensetzen, können Ende Juni auf den von Wiesen bedeckten Terrassen beobachtet werden: man entdeckt das unter Naturschutz stehende Edelweiß und Astern. Die auf den Moränen wachsende Felsenflora ist ausgesprochen vielfältig und beherbergt Erikagewächse und Büsche aus Zwergginster. Unbedingt erwähnt werden sollten die unterschiedlichen Arten der Artemisia, oder Gletscher-Edelraute, die sich durch ihre kleinen Blüten kennzeichnet und in der Herstellung des Génépy, des berühmten Likörs aus dem Aostatal, verwendet wird.
Im Gebiet von Perloz bewundert man zudem die wundervolle "Peonia officinalis". Die typische Flora der Feuchtgebiete ist nicht nur in den verschiedenen Seebecken, sondern auch in den torfigen / sumpfigen Bereichen zu beobachten, die sich in unterschiedlichen Naturreservaten erstrecken.
Fauna
Eine mannigfaltige Landschaft, in der zahlreiche Tierarten ihr geeignetes Habitat finden

Von den großen Säugetierarten sollten erwähnt werden: der Steinbock, der ausschließlich die hohen Berggebiete bewohnt und dank seiner außergewöhnlichen Gewandtheit auch die kleinste Grünfläche ausnutzt, die selbst auf den unwegsamsten felsigen Gebirgsrücken zu finden ist. Von besonderem Interesse ist der Bock “Schneeflocke”, ein ausgesprochen seltenes Exemplar eines Albino-Steinbocks , der erst vor kurzer Zeit auf den Hängen des Monte Emilius entdeckt wurde.
Die Gämse lebt in denselben Gebieten und ist gleichmäßig verteilt auf dem gesamten Territorium vertreten. Im Laufe der letzten Jahrzehnte verzeichnete das Hirschvolk eine konstante Zunahme, die nicht zuletzt von dem Vorkommen weitläufiger Waldbereiche im Tal gefördert wird; sehr stark vertreten sind zudem die Rehe. Gegenüber der hohen Anzahl an potentiellen Beutetieren unter diesen Paarhufern wurden erst vor kurzer Zeit Spuren von Luchsen entdeckt; eine sichere und definitive Rückkehr der Tierart in dieses Gebiet wäre wünschenswert, nicht nur, weil es sich um eine wundervolle Spezies handelt, sondern auch um den nötigen Ausgleich bei den Huftiervölkern zu erlangen. Der Fuchs ist hingegen in allen Gebieten und in jeder Höhenlage anzutreffen.
Das Murmeltier und der Schneehase stellen, unter den Tieren der hohen Berggebiete , die charakteristischsten aller kleinen Säugetiere dar; vertreten, wenn auch nur selten zu beobachten, sind der Hermelin, der sich im Winter mit einem weißen Tarngewand schmückt, das kleine Mauswiesel, der Steinmarder, der Marder und der Dachs.
Von den Vögeln sollte neben dem Bergfasan und dem Steinadler auch ein weiterer großer Raubvogel genannt werden, der Bartgeier, der nach 70 Jahren, in denen dieses Bergvolk vollkommen ausgestorben war, erst vor kurzer Zeit erneut eingebürgert wurde .