Der Tsan - Sport

SPIELART
In der ersten Phase versucht man, mit einem Knüppel einen kleinen Ball ins Feld zu bringen, ohne dass es der Gegenpartei gelingt, diesen aufzuhalten; in der zweiten Phase wird der Ball mit einem Holzschläger ins Feld befördert.

ZIEL
In der ersten Phase versucht man, den Ball auf dem gegnerischen Feld aufkommen zu lassen; in der zweiten Phase muss der Ball so weit weg wie möglich geschlagen werden.

SPIELMATERIALE
Ein kleiner Ball (“Tsan”), der auf einen quer in den Boden gesteckten Holzast (“Pertze“) gesetzt wird und ein Knüppel (“Baquet“) zum Schlagen des Balls. Dann gibt es noch kleine Holzbrettchen (“Palet“ oder “Boquet“), die den Ball abfangen sollen, bevor er auf den Boden fällt und schließlich eine Art Schläger (“Piota“), um den Ball in der zweiten Spielphase weit weg zu befördern.

SPIELABLAUF
Das Spiel ist in zwei unterschiedliche Phasen unterteilt: In der ersten Phase muss der Spieler einer Mannschaft, wie beim Baseball, zum Wurf ausholen (Tsachà), während sich die andere Mannschaft zur Verteidigung aufstellt. Der Werfer muss den "Tsan", der auf dem ("Pertze") angeordnet ist, schlagen und versuchen, ihn im Innern des Spielfeldes auf den Boden aufkommen zu lassen. Der Wurf, der sich mit dem Fall des "Tsan" auf den Boden innerhalb des Spielfeldes beschließt, wird "Boun-a" genannt. Die Mannschaft, die sich in Verteidigungsposition befindet, muss versuchen, den "Tsan" mit dem "Palet" (oder "Boquet") aufzufangen, bevor er den Boden berührt: das Auffangen wird durch den lauten harten Aufschlag angezeigt, den der Ball verursacht, wenn er mit der Holzschaufel in Kontakt kommt, auch wenn diese in die Luft geworfen wird. In diesem Fall wird der Werfer ausgeschieden und durch einen anderen Spieler ersetzt; dasselbe geschieht, wenn der Werfer dreimal hintereinander den "Tsan" ins Aus, d.h. außerhalb des Spielfeldes wirft. Wenn alle Spieler einer Mannschaft einen Tsachà, einen Wurf ausgeübt haben, geht man auf die 2. Phase über: jeder Werfer kann eine weitere Reihe von Würfen, die sogenannten "Paletà" oder "Paletoù" ausüben, deren Anzahl mit der der in der 1. Phase realisierten gültigen Würfe ("Boun-e") übereinstimmen muss. In diesem Fall ist der "Tsan" jedoch nicht auf dem "Pertze" angeordnet, sondern wird von einem gegnerischen, für diese Rolle geeigneten Spieler in die Luft geworfen ("Servìa"). Der Werfer benutzt eine Art Schläger ("Piota"), um den "Servìa" zu kontrollieren, wobei er den "Tsan" ein- oder höchstens zweimal springen lässt, um ihn dann so weit weg wie möglich zu befördern. Die Entfernung, die der "Tsan" erreicht hat, wird in Punktzahl umgerechnet: ein Punkt pro Meter. Sobald sämtliche Werfer die "Paletà", die ihnen zustehen, ausgeführt haben, tauschen die Mannschaften ihre Rollen aus. Während einer Runde, die dreieinhalb bis vier Stunden andauert, geht es meist darum, dass beide Mannschaften zweimal den Ball geschlagen und zweimal in der Verteidigung gespielt haben. Der Sieg geht an jene Mannschaft, die die meisten Meter, bzw. Punkte mit den ihr zustehenden “Paletà“ (Schlägen) gesammelt hat; bei einer Punktedifferenz von maximal vierzig Punkten gilt das Spiel als unentschieden.

SPIELZEITRAUM
Es wird eine Meisterschaft im Frühjahr und eine im Herbst ausgetragen.

ORGANISATION
Es gibt zirka zwanzig Vereine, die rund vierzig Mannschaften, plus die Junior-Teams trainieren. Jede Mannschaft besteht aus zwölf Spielern, plus zwei Reservespieler. Es werden Meisterschaften der Serie A, B und C organisiert.

GERÄTE

"Pertze": ein dünner, biegsamer, 4,5 - 5 Meter langer Ast, der schief in den Boden gesteckt wird. Er wird von einer Stütze ("Bes") aufrecht gehalten, die mit einer Art Gabel endet (früher bestand sie aus einem Ast, heute aus einem Metallgegenstand). Die Spitze des "Pertze" muss zirka zwischen 1.60 und 1.80 Meter über dem Boden liegen. Auf dem "Pertze" wird eine kleine gerade Platte ("Tsapot") aufgesetzt, auf die der "Tsan" gelegt wird.

"Tsan": der Ball, der einen Durchmesser von 4 Zentimetern aufweisen muss, ist aus Buchsbaumholz und wiegt 30 - 35 Gramm; ein Teil der kugelförmigen Oberfläche wird abgeplättet ("Plat"), sodass der Ball im Gleichgewicht auf dem "Tsapot" liegen kann. Der "Tsan" ist entweder Weiß oder Schwarz lackiert.

"Baquet": ein Holzknüppel von 100 - 140 cm Länge, der mit einem "Kopfstück" aus Massivholz endet

"Palet" oder "Boquet": ein Holzast, mit dem man versucht, den "Tsan" aufzufangen, bevor er den Boden berührt. Maße 40 x 11 Zentimeter und mit einer Stärke von 4 cm. Normalerweise wird er durch einige Löcher leichter gemacht, die zudem die Funktion eines Resonanzbodens ausüben, der das Geräusch beim Aufprall des "Tsan" verstärkt.

"Piota": ein weiterer Holzast, der jedoch mit einer Art Griff endet; dieses Gerät wird benutzt, um den von einem Gegner ("Servia") geworfenen "Tsan" zu kontrollieren und ihn nach dem zweiten oder dritten Aufprall so weit weg wie möglich zu befördern.

DAS SPIELFELD

Ein Spielfeld von mindestens 135 Metern Länge, das jedoch keinen Einschränkungen in Bezug auf die Höchstlänge unterliegt. Die folgenden Bezugspunkte, die auf den Boden aufgezeichnet sind, dienen bei der Ausführung der ersten Phase des Spiels:

  • eine 30 Meter lange Linie (AB), die 32 Meter (AE) von dem Punkt entfernt ist, an dem der "Pertze" im Boden steckt (P); berührt der "Tsan" noch vor dieser Linie den Boden, so ist der Wurf nicht "gut", auch wenn der "Tsan" im Nachhinein noch über die Linie rollt. Diese Linie wird in der Tat als die "Bons frontali" oder, in Patois Dialekt, die "Bitse" bezeichnet. Die Spieler, die das feld verteidigen, dürfen diese Linie nicht überschreiten, doch dürfen sie ihren "Palet" darüber schmeißen, um den "Tsan" im Flug zu bremsen
  • zwei Seitenlinien (AC, BD), die eine Länge von mehr als hundert Metern aufweisen und mit Fähnchen oder Stangen gekennzeichnet sind; sie üben eine ähnliche Funktion wie die Vorderlinie aus und werden als die "Bons laterali" bezeichnet; in diesem Fall ist der Wurf gut, auch wenn der "Tsan" außerhalb dieser Linie den Boden berührt und im Nachhinein in das von der Linie abgezeichnete Feld hineinrollt.

Zwei weitere, kreisförmige Linien werden für die zweite Phase des Spiels vorgezeichnet:

  • 20 Meter vom Punkt des "Pertze" (PS) entfernt wird ein Kreis gezeichnet, der einen Radius von 60 Zentimentern aufweist (S); aus dem Innern dieses Kreises schleudert ein Spieler den "Tsan" ("Servia") so hoch in die Luft, dass sein Fall mindestens 4 Sekunden andauert
  • rund um den Sockel des "Pertze" ist ein Kreis mit einem Radius von 8 Meter 50 gezeichnet: der von dem "Servia" geworfene "Tsan" muss innerhalb dieses Kreises herunterkommen und der Spieler, der diesen abzufangen und weiterzuwerfen versucht ("Paletà"), darf nicht aus dem Kreis heraustreten. Die Entfernung, die der geworfene "Tsan" erreicht hat, wird mit einem Rollbandmaß gemessen (einst waren es zwei Spieler, der einer aus einer annschaft und der andere aus der Gegenmannschaft, die zusammen, Arm in Arm "schrittweise" diese Entfernung abgemessen). Die Unterteilung zwischen den Zeichen der ersten und den der zweiten Phase des Spiels wurde ausschließlich aus erklärerischen Gründen vorgenommen: sämtliche Linien sind von Beginn des Spiels auf dem Feld eingezeichnet.

 

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